Ab wann braucht man einen Drohnenführerschein?

Die Nutzung von Drohnen ist in den letzten Jahren immer populärer geworden – sei es für Hobbyzwecke, für Fotografie oder für kommerzielle Anwendungen. Doch in vielen Ländern, einschließlich Deutschland, sind Drohnen nicht einfach nur ein Spielzeug. Um die Sicherheit im Luftraum zu gewährleisten und unkontrollierte Flüge zu verhindern, gibt es spezifische Regeln und Vorschriften, die Drohnenbesitzer beachten müssen. Eine dieser Vorschriften ist der Drohnenschein oder Drohnenführerschein. Aber ab wann benötigt man diesen Führerschein und was genau muss man dafür tun?

1. Ab wann benötigt man einen Drohnenführerschein in Deutschland?

In Deutschland richtet sich die Notwendigkeit eines Drohnenführerscheins nach der Flughöhe, dem Gewicht der Drohne und der Art des Einsatzes. Grundsätzlich gibt es zwei Kategorien von Drohnenführerscheinen, die für unterschiedliche Einsatzzwecke erforderlich sind:

A1/A3 – Der kleine Drohnenführerschein (Grundkurs)

  • Gewicht der Drohne: Drohnen mit einem Gewicht von unter 250 Gramm benötigen keinen Drohnenführerschein – solange sie nicht in einem unbefugten Bereich fliegen oder gefährliche Aktivitäten ausführen. Diese Drohnen dürfen jedoch nicht über Menschenansammlungen oder in sogenannten „verbotsbelasteten Zonen“ fliegen.
  • Für Drohnen über 250 Gramm: Wenn Ihre Drohne mehr als 250 Gramm wiegt, benötigen Sie einen Drohnenführerschein der Klasse A1/A3, auch als „kleiner Drohnenführerschein“ bekannt. Dieser gilt für Drohnen mit einem Gewicht von bis zu 25 Kilogramm.
  • Voraussetzungen: Um den A1/A3-Führerschein zu erhalten, müssen Sie eine Online-Prüfung ablegen, die aus Multiple-Choice-Fragen zu den gesetzlichen Vorschriften, Sicherheitsvorschriften und technischen Aspekten von Drohnen besteht. Die Prüfung ist kostenlos und kann auf der Website des Luftfahrt-Bundesamts (LBA) abgelegt werden.
  • Erforderliche Theoriekenntnisse: Sie müssen grundlegende Kenntnisse über die Drohnenflugsicherheit, Luftrecht, Privatsphäre und das Verhalten bei technischen Problemen im Luftraum nachweisen.
Ab wann braucht man einen Drohnenführerschein

A2 – Der erweiterte Drohnenführerschein

  • Gewicht der Drohne: Der A2 Führerschein ist erforderlich, wenn Sie mit einer Drohne fliegen wollen, die mehr als 2 Kilogramm wiegt und im nahen Bereich von Menschen fliegen soll.
  • Voraussetzungen: Der A2 Führerschein erfordert eine Theorieprüfung und zusätzlich einen praktischen Flugtest. Diese Prüfung muss bei einem von der Deutschen Flugsicherung (DFS) oder einem anderen zugelassenen Anbieter durchgeführt werden. Es geht darum, das sichere Fliegen unter schwierigen Bedingungen, insbesondere in der Nähe von Menschen oder belebten Gebieten, zu gewährleisten.
  • Erweiterte Flugmöglichkeiten: Mit diesem Führerschein dürfen Sie Ihre Drohne näher an Menschen heranfliegen lassen, aber nicht direkt über sie. Außerdem müssen Sie mehr über die Flugtechnik und Notfallverfahren wissen, um sicherzustellen, dass Ihre Drohne keine Gefahr für andere darstellt.

2. Weitere wichtige Vorschriften und Regeln

Abgesehen vom Drohnenführerschein gibt es in Deutschland noch weitere Regeln, die Sie beim Fliegen mit Ihrer Drohne beachten müssen:

  • Flughöhe: In Deutschland dürfen Drohnen maximal 120 Meter hoch fliegen. Das gilt auch für Drohnen mit einem Drohnenführerschein der Klasse A1/A3.
  • Flugverbotszonen: Drohnen dürfen nicht in Flugverbotszonen fliegen, dazu gehören Bereiche in der Nähe von Flughäfen, über Menschenmengen oder in Nationalparks.
  • Versicherung: Eine Haftpflichtversicherung ist Pflicht für Drohnen ab einem Gewicht von 250 Gramm. Sie müssen sicherstellen, dass Ihre Drohne versichert ist, bevor Sie fliegen.
  • Kennzeichnungspflicht: Drohnen über 250 Gramm müssen mit einer Kennzeichnung versehen werden, die den Eigentümer eindeutig identifiziert. Dies erfolgt durch eine Registrierung bei der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA).

3. Wann benötigt man keinen Drohnenführerschein?

  • Drohnen unter 250 Gramm: Wenn Ihre Drohne weniger als 250 Gramm wiegt, benötigen Sie keinen Drohnenführerschein, es sei denn, Sie fliegen in speziellen Zonen (z. B. in der Nähe von Flughäfen oder über Menschenansammlungen). Solche Drohnen können auch ohne Registrierung geflogen werden.
  • Privater Gebrauch: Für den privaten Gebrauch, bei dem keine kommerziellen Absichten bestehen und die Drohne die Gewichtslimite nicht überschreitet, können die meisten Hobbypiloten ohne Drohnenführerschein fliegen, wenn die anderen gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind.

4. Fazit: Ab wann braucht man einen Drohnenführerschein?

In Deutschland benötigen Sie einen Drohnenführerschein ab einem Gewicht von mehr als 250 Gramm für die meisten Drohnen. Wenn Sie mit einer Drohne fliegen, die mehr als 250 Gramm wiegt und Sie im öffentlichen Luftraum fliegen möchten, müssen Sie mindestens die A1/A3-Prüfung ablegen. Für schwerere Drohnen, insbesondere für Drohnen über 2 Kilogramm, ist der A2 Führerschein erforderlich.

Ein Drohnenführerschein sorgt nicht nur für die Sicherheit der Flüge, sondern hilft Ihnen auch dabei, die gesetzlichen Anforderungen einzuhalten und mögliche Strafen zu vermeiden. Denken Sie daran, dass auch wenn Sie keinen Führerschein benötigen, es immer wichtig ist, die lokalen Vorschriften und Flugverbotszonen zu beachten, um sicher und verantwortungsbewusst zu fliegen.

Wenn Sie also ein Drohnenpilot sind oder es werden wollen, stellen Sie sicher, dass Sie sich rechtzeitig über die erforderlichen Lizenzen und Regeln informieren.


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